König von Bulgarien 1908-1918; geb. als Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha; erklärte 1908 Bulgarien zum unabhängigen Königreich; dankte 1918 zugunsten seines Sohnes Boris ab
* 26. Februar 1861 Wien
† 10. September 1948 Coburg
Wirken
Ferdinand I., früher König (Zar) der Bulgaren, wurde am 26. Februar 1861 n. St. in Wien als jüngster Sohn des Prinzen August von Sachsen-Coburg-Gotha und der Prinzessin Klementine, geb. Prinzessin von Orleans, geboren. Das Haus Coburg war seit dem 19. Jahrhundert bekannt wegen seiner engen verwandschaftlichen Beziehungen zu den meisten europäischen Dynastien (England, Belgien, Portugal, Österreich-Ungarn).
F. trat zuächst in die österreichisch-ungarische Armee ein, bis er nach dem Sturz des Prinzen Alexander von Battenberg als Fürst von Bulgarien zu einer Figur der großen Politik aufstieg und eine bulgarische Nationalversammlung ihn am 7. Juli 1887 zum Nachfolger des Battenbergers wählte. Er bestieg den ihm angetragenen Thron, obwohl die Großmächte, vorab Rußland, ihn erst neun Jahre später, im Jahre 1896 nämlich, anerkannten.
Dank unzweifelhafter politischer Begabung wußte er die internationale Stellung Bulgariens zu festigen. Es gelang ihm jedoch nicht, persönlich in Bulgarien populär zu werden, obwohl er die Gelegenheit der Annexion Bosniens durch Österreich im Jahre 1908 dazu benutzte, um Bulgarien zum unabhängigen Königreich zu proklamieren.
Dann brach im Herbst 1912 der erste ...